Operation

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Ist nach gesicherter Gewebeprobe, einschließlich Begutachtung durch einen   

2. Pathologen, die Diagnose Prostatakrebs festgeschrieben und haben die gesamten Untersuchungen ein feststehendes Stadium mit einem tatsächlich abgekapselten Wachstum des Krebses ohne Metastasen ergeben, bietet die Totaloperation die Möglichkeit der langfristigen Heilung! Die höchsten Heilungschancen ergeben sich bei frühen und niedrigen Tumorstadien mit geringem Tumorbefall. Dieser steht im Zusammenhang mit dem PSA vor der Operation, so dass die Prognose auf Heilung in der Regel um so günstiger ist, je niedriger der PSA und der Gleason-Gesamtwert ist.


Manche Betroffene haben einen sehr geringen PSA und dafür einen hohen Gleason-Gesamtwert.

Die Totaloperation (Radikale Prostatatektomie) ist eine lokale Therapie, bei der die Prostata möglichst vollständig mit dem umliegenden Fettgewebe, den Lymphknoten und der Samenblase entfernt wird. Der Eingriff erfolgt noch überwiegend durch einen Bauchschnitt. Alternativen sind der Dammschnitt oder die laparoskopische Prostataentfernung (Schlüssellochmethode). Operationsdauer zwei bis fünf Stunden.

Ob die laparoskopische Prostataentfernung der „Bauchschnittmethode“ tatsächlich im Erfolg und in der Belastung des Betroffenen überlegen ist, wird von einigen Fachleuten kräftig bezweifelt. Es sollen sich in der Langzeitbetrachtung Tendenzen zu einer erhöhten Rezidiventwicklung abzeichnen. Nach der Operation steigt der PSA wieder an.

Der Operateur (er soll reichliche Erfahrung mit der Operationsmethode besitzen) macht bei der herkömmlichen OP einen Schnitt vom Schambein bis zum Nabel, um zuerst die der Prostata am nächsten liegenden Lymphknoten (Beckenlymphknoten) zu entfernen. Ob nervenschonend (zur Erhaltung der Erektionsfähigkeit ) operiert werden kann, hängt von der Ausbreitung und der Lage des Krebses in und um die Prostata ab. Die nervenerhaltende Operation funktioniert lt. den Erfahrungsberichten, die wir in der Selbsthilfegruppe hören, viel seltener, als die Operateure gerne glauben machen wollen.

Da macht es keinen großen Unterschied, ob nun beide Lappen oder nur einer befallen ist, die Prostata wird ohnehin komplett entfernt!

In diesem Zusammenhang können Sie als Betroffener davon ausgehen, dass jeder Operateur — wenn es die Lage des Krebses und seine Ausbreitung es erlaubt — versucht nervenschonend zu operieren. Der Operateur versucht die Schnittränder so zu setzen, dass nach Möglichkeit keine Krebszellen zurück bleiben (die Möglichkeit eines Tumorrückfalls soweit es geht zu vermeiden). In dieser Blickrichtung scheint sich aber etwas zu ändern.

Die „nervenschonenden“ Operateure trauen sich immer mehr zu und behaupten sogar, dass sie auf Grund sorgfältiger Auswahl, besserer OP-Technik und sorgfältiger Schnittrandkontrolle durch den Pathologen während der OP, auch die besseren Ergebnisse im Hinblick auf die Radikalität (vollständige Krebsentfernung) hätten. Der alte Grundsatz, das eine nervenschonende OP immer zu Lasten der Radikalität ginge, würde nicht mehr stimmen. Man kann nur sagen:

 

„Viel Glück bei der Suche nach einem sehr guten Operateur.“

Es ist nicht nur Schicksal, wenn man an Prostatakrebs erkrankt, sondern auch an welchen Arzt man gerät.

 

 

Zum Schluss noch ein wichtiger Tip!

 

 

Sie sollten nach überstandener Operation unbedingt in eine Reha – Klinik gehen.

 

Das Gespräch mit anderen Betroffenen hilft Ihnen weiter bei Ihrer Genesung.

Sie sollten mit Ihrem behandelnden Arzt eine Einzeltherapie für das Beckenboden-Training vereinbaren.

In der Einzeltherapie lernen Sie Ihren Beckenboden besser kennen.