Strahlentherapie allgemein Print Icon

 

Die Bekämpfung des Prostatakrebses mit Strahlen hat hauptsächlich die Verkleinerung des Tumors zum Ziel. Bestimmte Strahlen verursachen Schäden im Erbgut der Zellen. Krebszellen besitzen kein ausgeprägtes Reparatursystem, wie gesunde Zellen. Deshalb können Schäden, die durch die Bestrahlung in den Zellen angerichtet werden, schlechter behoben werden. Der Krebs stirbt deshalb ab.

Wann kommt die Strahlentherapie in Betracht?

  • wenn der Urologe eine Operation aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes des Patienten ablehnt
  • wenn der Prostatakrebs als besonders aggressiv eingestuft wurde
  • wenn der Tumor zu groß ist
  • bereits Metastasen vorhanden sind oder
  • der Betroffene eine Operation ablehnt.

Fragen an den Strahlentherapeuten:
Vor der Entscheidung ob Sie eine Strahlentherapie annehmen, sollten Sie sich zunächst Klarheit über die angestrebte Zielsetzung verschaffen. Zielsetzung der Bestrahlung kann eine endgültige Heilung sein, eine andere die einer Überführung der Akutkrankheit in eine chronische Phase oder die einer Symptomlinderung oder die einer Lebensqualitätsverbessung.

  • Welche Bestrahlungsart und Bestrahlungsstärke soll bei mir zur Anwendung kommen?
  • Welche Langzeitergebnisse liegen konkret vor?
  • Wie oft wurde diese Bestrahlung in dieser Klinik durchgeführt?
  • Wie häufig wird die Bestrahlung bei mir durchgeführt?
  • Welche akuten und späteren Nebenwirkungen und Dauerschäden (z.B. am Darm, der Blase) können auftreten?
  • Wird die Sexualität beeinflusst?
  • Wie groß ist die angestrebte Heilungswahrscheinlichkeit?
  • Wenn keine Heilung zu erwarten ist, kann die Strahlentherapie dann meine Lebenserwartung verlängern?
  • Was kann ich selber tun, um die Nebenwirkungen und Schäden zu lindern?
  • Welche Folgen treten ein, wenn ich mich nicht für eine Bestrahlung entscheide?

 

 

Bestrahlung mit Protonen, Protonentherapie

 

 zielt sehr genau auf die behandelnde Stelle.

 Der Beschleuniger liefert Protonen als gut gebündelten Strahl, der präzise  auf den vorher berechneten Ort im Tumorgewebe gelenkt werden kann.  Beim Eindringen in den menschlichen Körper wird der Strahl so gebremst,  dass die Protonen den größten Teil ihrer Energie direkt im Tumorherd  entladen (so genannten Bragg-Peak). Die ionisierende Wirkung der  Protonen führt dann zu einer Schädigung der Tumorzellen, insbesondere  ihrer DNA.

 Zu den wichtigsten Vorteilen für eine Protonenbestrahlung der Prostata  gehört Erhalt der Lebensqualität durch gute Schonung gesunden  Gewebes, Erhalt der Sexualität und der Harnkontinenz.
 Die Vorteile zeigen sich auch deutlich im Fall von Metastasen, wo eine sehr  genaue Bestrahlung notwendig ist, um die benachbart Gewebe nicht zu  beschädigen.

 

 Die Protonentherapie wird von einigen Krankenkassen erstattet. AOK  Bayern und die private Debeka haben Einzelverträge mit ausgesuchten  Anbietern abgeschlossen. Es wird erwartet, dass in kurze auch andere  Krankenkassen sich bei der Behandlung beteiligen.